Baden in der Spree... Was heute nach einer Mischung aus utopisch und eklig klingt, war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Realität in Form der Städtischen Flussbadeanstalten entlang der Spree. Eine ganz große und besondere war jene in der Rummelsburger Bucht, ein fast vergessenes Areal, das gerade zu neuem Leben erwacht...
Quelle: Spreestudios |
Damals...
Quelle: Spreestudios |
Vom benachbarten Heizkraftwerk Rummelsburg wurde der Kühlwasserablauf genutzt,
um das Flusswasser durchgehend auf angenehme Temperaturen um die 30°C zu
erwärmen. Gerade bei einem Sommer wie diesem eine überaus nützliche
Angelegenheit!
Nach dem Krieg wurde das Areal vom Zoll genutzt, nach der Wende gar nicht mehr. Doch seit fast zwei Jahren wird das Areal von den Spreestudios genutzt, die hier Studios und Ateliers für Künstler anbieten und es vor dem Verfall bewahren. Die Kunst und die halbverfallenen Gebäude profitieren meiner Meinung nach erheblich voneinander; Künstlerische Installationen geben dem Verfallenden etwas Romantisches und die beinahe-Ruinen bilden eine ganz besondere Kulisse für die Skulpturen, Bilder und Chill-Out-Areas. Für die Zukunft planen die Kunstfreunde diesen n Ort zu einer urbanen Insel zu entwickeln, auf der Künstler und Kreative moderne und andersartige Innen- und Außenräume finden. Die besondere Lage zwischen Stadt und Peripherie und zwischen Industrie und Natur ist ideal für die Entwicklung kreativer Ideen.
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Wieder Baden in der Spree?
Doch was wäre eine ehemalige Flussbadeanstalt ohne die Aussicht auf ein mögliches Bad im Fluss? Ein ganz persönlicher Traum von mir, zumal an diesem einzigartigen Ort! Das möglich zu machen, hat sich das Projekt Spree2011auf die Fahnen geschrieben, bestehend aus einer Gruppe von Ingenieuren, die derzeit an einer Möglichkeit arbeitet, die Spree wieder sauber genug zum Baden zu machen. Die großen industriellen Verschmutzungen gehören schon lange der Vergangenheit an, wirklich Probleme bereitet die Kanalisation, die bei starkem Regen regelmäßig überläuft und so die Abwässer in die Spree führt. Das Projektteam hat zur Lösung dieses Problems eine neuartige Technik entwickelt, die ich ehrlich gesagt nicht komplett verstanden habe, die aber auf der Internetseite ausführlich erklärt wird. :) Auf jeden Fall ist dies aber ein großartiges Projekt, denn was gäbe es schöneres als eines Tages wieder in einem Flussbad in der Spree zu plantschen?!
Diese und weitere selbstgemachte Impressionen gibt's bei Flickr auch als Bildergalerie:
http://www.flickr.com/photos/in-lichtenberg/sets/72157631513870601/
Quellen und weiterführende Links
Spreestudios - die gegenwärtigen Nutzer des Arealsdie Kunstfreunde - das Projekt hinter den Spreestudios
Hafen und Hof - die Betreiber des Gewerbehofes
CityMarina - der Privathafen
Hafenküche - das Restaurant mit dem sympathischen Motto: "Wir kochen auch nur am Wasser"
Spree2011 - das Projekt zum Wieder-in-der-Spree-baden
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